Kind sitzt auf Schaukelpferd und spielt im Wohnzimmer mit Travertinboden Noce SELECT

Bodenbeläge und Gesundheit

Was es bei der Wahl des Bodenbelags zu bedenken gilt

Kind sitzt auf Schaukelpferd und spielt im Wohnzimmer mit Travertinboden Noce SELECT

Bodenbeläge und ihre Inhaltsstoffe

An kaum ein anderes Baumaterial werden mehr Erwartungen geknüpft: Bodenbeläge sollen langlebig, schick, pflegeleicht, robust, wohnlich und preiswert sein. Doch bei all diesen wichtigen Kriterien wird ein Gesichtspunkt gerne und oft vernachlässigt: die Gesundheit. Man weiß schon seit einiger Zeit, dass es zwischen den verschiedenen Optionen für den heimischen Fußboden erhebliche Unterschiede hinsichtlich der gesundheitlichen Verträglichkeit gibt. PVC, Teppichboden, Naturstein oder Feinsteinzeug? Genauer hinschauen lohnt sich auf jeden Fall.

Wohlfühlböden aus Stein
Nahaufnahme von verlegter Travertinfliese Rustic

Vorsicht vor Weichmachern und Co.

Cleopatra Light mit krabbelndem Baby
Garantiert frei von Weichmachern: Natürliche Kalksteinfliesen

Fakt ist: Bodenbeläge machen einen großen Teil der Innenfläche Ihres Zuhauses aus. Eventuelle Ausdünstungen und Schadstoffe gehen unmittelbar in die Luft über und beeinflussen so das Raumklima. Besonders energieeffiziente Neubauten werden immer „dichter“ gebaut, so dass ein Luftaustausch nur noch über regelmäßiges Lüften stattfindet. Die Folge: sogenannte „Baugifte“ wie Formaldehyd und Weichmacher, die aus Möbeln, Teppichen, Bodenbelägen und Co. in die Luft übergehen, bleiben länger in den Räumen eingeschlossen.

Vor allem Familien mit kleinen Kindern und Haustieren sollten deshalb ein besonderes Augenmerk auf die Wahl des Bodens legen: Denn ob es ums Krabbeln oder Spielen geht – das Leben der Kleinsten findet nun einmal zu einem Großteil in unmittelbarer Nähe des Bodens statt.

Teppichboden aus Kunst- und Naturmaterialien

Fotolia 164300239 M Quelle sutichak
Gesundheitsrisiko Teppichboden? Achten Sie vor dem Kauf auf Bio-Siegel und verarbeitete Stoffe [Foto: © sutichak / Fotolia.com.]

Gerade Teppichböden mögen für Familien mit Kindern auf den ersten Blick viele Vorteile bieten, jedoch birgt der flauschige und weiche Bodenbelag auch viele Risiken: Der Schaumrücken bei synthetischen Teppichen sowie Teppichkleber können vor allem anfangs bedenkliche Stoffe wie Vinylchlorid ausdünsten. Aber auch Teppiche aus Naturmaterialien wie Wolle sind oftmals mit Pestiziden versehen, um einen Mottenbefall von vornherein abzuwehren. Nur bei Teppichen mit einem Bio-Siegel können Sie ganz sicher sein, dass Sie ein Produkt erwerben, das vollkommen frei von Insektenabwehrmitteln ist. Allerdings birgt ein unbehandelter Teppichboden aus Schurwolle andere Schwierigkeiten: Flecken und Verfärbungen sind geradezu vorprogrammiert und die Reinigung eines großflächig verlegten Teppichbodens ist immer kompliziert und zeitaufwändig.

Vinyl & PVC

Schaut man sich aktuell in Baumärkten und Zeitschriften um, werden sogenannte „Vinyl“-Böden wieder vermehrt angepriesen und vermarktet. Was jedoch viele nicht wissen: Vinyl ist die Kurzform von „Polyvinylchlorid“ und ist damit – Sie ahnen es schon – einfach ein anderer Name für PVC. Die Böden lassen in unzähligen Designs und Formaten die Herzen vieler Eigenheimbesitzer höherschlagen, fordern im Gegenzug jedoch auch einen hohen Preis: Da PVC ein spröder Kunststoff ist, müssen ihm sehr viel Weichmacher beigemischt werden, so dass der Boden elastisch wird. Und eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Ökotest beweist: 8 von 12 getesteten PVC-Beläge sind mit dem Ergebnis „ungenügend“ durchgefallen. Von Herstellung bis Entsorgung entstehen giftige Dämpfe. Ein Resultat, das man nicht weiter kommentieren muss.

Ökotest schlägt als mögliche Alternative elastische Bodenbeläge mit dem Siegel „Blauer Engel“ vor.

Laminat & Fertigparkett

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Echtholz bekommt mit der Zeit deutlich Abnutzungsspuren [Foto: © ArTo/ Fotolia.com.]

Auch Laminat und Fertigparkett standen lange Zeit unter Verdacht, Formaldehyd auszustoßen. Untersuchungen konnten diese Giftstoffe in den beliebten Bodenbelägen zwar nachweisen, allerdings wird er in nur kleinen, weitestgehend unbedenklichen Spuren freigesetzt. Gleichzeitig haben die Untersuchungen auch gezeigt, dass das günstige Bodenmaterial nicht für die Ewigkeit geeignet ist: Laminat und Fertigparkett halten je nach Qualität, Beanspruchung und Materialstärke nur zehn Jahre durch – dann ist meist Schluss.

Naturstein und Feinsteinzeug

Geflieste Wand mit Feinsteinzeugfliesen Indie Nova, davor ein bunter Stuhl
An der Wand, auf dem Boden und im Bad ein robuster Blickfang: Feinsteinzeug-Fliesen in Holzoptik

Naturstein dagegen ist ein Bodenbelag, der allen Ansprüchen gleichzeitig gerecht wird und bei dem Sie keine Kompromisse eingehen müssen. Bei richtiger Pflege werden Sie an diesem Boden lange Ihre Freude haben, denn er ist robust, wohnlich und schick. Zudem sind Natursteinfliesen gesundheitlich vollkommen unbedenklich, da es ein reines Naturprodukt ist und keine chemischen Stoffe ins Eigenheim bringt. Das freut nicht nur Allergiker: Wer Wert auf einen nachhaltigen, grünen Lebensstil legt, findet hier einen passenden Boden.

Ähnliches gilt für Feinsteinzeug: aus keramischen Rohstoffen gefertigt, dünsten Feinsteinzeugfliesen keinerlei Dämpfe aus und sind robust wie echter Naturstein.

Zusatzplus: Durch Innovationen im Bereich Design und technischer Eigenschaften gibt es Fliesen in Holzoptik, die in Optik und Haptik dem Original aus dem Wald täuschend echt nachgebildet sind. Das Flair von Echtholz kombiniert mit der Widerstandsfähigkeit von Stein macht diese Fliesen zu einem gesunden Boden mit Mehrwert.

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Aber auch preislich haben Naturstein und Feinsteinzeug dank Direktvertrieben wie uns viel zu bieten: Hier bekommen Sie Fliesen und Terrassenplatten bis zu 30% günstiger als beim Fachhandel vor Ort.

Unabhängig davon, für welchen Bodenbelag Sie sich letzten Endes entscheiden – informieren Sie sich vorab über die Inhaltsstoffe und ihre möglichen Folgen und fragen Sie im Zweifelsfall immer einmal nach.

Foto der Mitarbeiterin Myriam Schmöe
Autorin:
Myriam Schmöe
hat viele Texte für jonastone verfasst. Sie ist auf Wohnmessen unterwegs und hat den Überblick über die aktuellen Trends aus dem Wohnbereich.